Die Stiftung Aventinum
Die öffentliche Stiftung Aventinum (gegr. am 8. Februar 1986) fördert Kenntnis und Verständnis von Land und Volk, Geschichte und Kultur Altbayerns. Sie definiert Altbayern (siehe untenstehende Karte) in der Stiftungssatzung aus der Geschichte:
„Als ‘Altbayern’ ist in dieser Satzung das Gebiet aller Orte zu verstehen, die jemals seit dem 6. Jahrhundert Bestandteil des Herzogtums (bzw. nachmaligen Kurfürstentums) Baiern vor 1803 gewesen sind.“
Aus pragmatischen Gründen ist in der Neuzeit an den Bairischen Reichskreis (1512 -1806) zu denken, danach zuerst an die drei Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz sowie den Landkreis Aichach-Friedberg. Eine Sonderstellung nimmt das Salzburger Land ein, das bis 1806 zum Bairischen Reichskreis zählte und dessen Fürst-Erzbischof Metropolit der altbayerischen Bistümer war.
Auf den Feldern der Erziehung und Bildung, Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit will die Stiftung Aventinum die Geschicke des bairischen Stammes der Allgemeinheit zu erschließen, die Spuren seines Entstehens, Werdens und Wirkens zu sichern und in solcher Vergegenwärtigung seine gewachsene Identität zu bewahren helfen. Ausgangspunkt der Stiftungsarbeit ist deshalb die Sammeltätigkeit, die sich auf gedruckte und ungedruckte Quellen und Literatur, bewegliche und unbewegliche Zeugen und Dokumente Altbayerns erstreckt. Über den namengebenden Humanisten Aventinus ist 1986 eine Bibliographie erschienen. Im Laufe der Jahre sind der Stiftung zwei Spezial-Sammlungen zugewachsen: Goetheana und Teilhardiana (mit Bezug zu Regensburg).
Die Öffentlichkeitsarbeit bedient sich zahlreicher Anwendungsformen. Zur Verbreitung der Kenntnisse über Altbayern werden die Sammlungen für Ausstellungen öffentlicher Träger genutzt, Leihgaben an Museen sollen wertvolle Sammelobjekte dem öffentlichen Besuch verfügbar machen. Ihr sog. spätrömisches Kleinkastell auf dem Frauenberg (oberhalb der Benediktinerabtei Weltenburg) hält die Stiftung der Allgemeinheit zugänglich. Ein Stiftungs-Flügel ist für öffentliche Konzerte an die Stadt Nabburg längerfristig ausgeliehen. Veranstaltungen wie: Konzerte, Fachtagungen (z.B. die Aventinus-Tagungen) und Pressekonferenzen dienen ebenfalls der Vergegenwärtigung Altbayerischer Geschichte und Kultur.
In ihren Arbeiten führt die Stiftung engagierte Interessenten der Altbayerischen Geschichte und Kultur zusammen. Der Stiftungsbeirat vereint besondere Förderer; sie beraten die Stiftung, vermitteln Begegnungen und leisten Zielgruppenarbeit. Mit ausgewählten Gremien, wie der Arbeitsgemeinschaft Europäische Goethe-Straße, organisiert die Stiftung ein Netz von themenbestimmten Kontakten auf gesamt-altbayerischer Ebene, und das heißt im grenzüberschreitenden Rahmen einer europäischen Region.- Durch Auszeichnungen würdigt die Stiftung besondere Verdienste Anderer um Altbayern.
Die Arbeit der Stiftung Aventinum wird durch die Zinsen ihres Grundstockvermögens in unabhängiger Form finanziert, durch die jährliche Unterstützung ihrer Stiftungsbeiräte in zweckmäßiger Weise erweitert, durch die Leistungen ihrer Gründerin, der „Gesellschaft für Altbayerische Geschichte und Kultur der Weltenburger Akademie“, verstärkt und durch fallweise Zuwendungen von verschiedenen Seiten ergänzt. Veröffentlichungen widmen sich dem altbayerischen Themenkreis, insbesondere die Jahresberichte der Stiftung Aventinum, die im Hauptteil einen Aufsatz aus den unterschiedlichsten Gebieten enthalten; sie dienen der Dokumentation sowie dem Schriftentausch der „Altbayerischen Bibliothek“ und machen die Arbeitsergebnisse der Stiftung Aventinum im In- und Ausland bekannt.